Dienstag, 18. Juli 2017

Neues Dividendenjahresziel dank Steuern

Das wird wieder mal so ein Blogartikel, bei dem ich anfangs nicht so genau weiss, wie er endet und ich schreibe mehr, um meine Gedanken zu sortieren. Sorry dafür. Obwohl ich eigentlich doch vorschreibe, denn das Internet geht hier im Ausland mal wieder nur sporadisch und so muss ich den Texteditor bemühen und kopiere das später wieder in den Blogger-Editor...

Worum geht es? Für dieses laufende Jahr 2017 habe ich mir vorgenommen, etwa 2400,- Euro an Dividenden (/bzw. auch Zinsen) zu erwirtschaften. Normalerweise rechne ich die immer nach Steuern und Abgaben zusammen, weil ich nur das sehen möchte, was letzten Endes bei mir ankommt. Allerdings stehe ich momentan kurz vor erreichen dieser Schwelle und muss feststellen, dass die angepeilten 2400 Euro eigentlich nur Fake sind, weil ich etwas nicht bedacht oder sagen wir besser: neu gelernt habe.

Dass es verschiedene Steuertöpfe gibt wusste ich schon länger und auch dass man nur gleichartige Gewinne und Verluste (z.B. aus Aktienverkäufen) miteinander verrechnen kann. Also dass man z.B. keine Dividendeneinnahmen mit Verlusten aus Aktienverkäufen verrechnen kann. Da es ja keine negativen Dividenden gibt (zumindest nicht, dass ich wüsste), dachte ich also, dass ich meinen normalen Freibetrag mit Dividenden ausschöpfe und danach eben die normalen Abzüge habe.

Nun gibt es jedoch ein recht frisches Grundsatzurteil, nach dem Gewinne und Verluste aus Optionsgeschäften  (nicht sicher, ob allgemein Derivate) steuermindernd wirksam werden. Ein anonymer Kommentator hat mir da neulich einen Link geschickt.

Fakt ist jedenfalls, dass ich tatsächlich neulich etwa 1600,- Euro Verluste durch Optionen hatte, mit denen ich den Dax auf Verluste absichern wollte. Nachdem der Crash ja nun nicht kam, wurden die wertlos. Naja, ich konnte noch etwa 12 Euro sogar netto erlösen. Aber die Kohle war weg - dachte ich zumindest.

Tatsächlich wird dieser Verlust nun jedoch mit den Erlösen aus den Dividenden wieder gutgeschrieben, der Betrag dürfte sogar bis Jahresende reichen. Mein Ziel habe ich dadurch aber viel früher erreicht als vorgesehen, einfach dadurch, dass ich ja ein Nettoziel vorgegeben habe und nun mit Bruttodividenden rechne.

Ich habe mir ausgerechnet, dass mein Netto-Dividendenziel unter Berücksichtigung des Freibetrages etwa 3000 Euro Bruttodividende bedeutet. Für dieses Jahr kann ich damit umgehen, aber die Vergleichbarkeit zu früheren und kommenden Jahren ist dadurch nicht mehr gegeben - was tun?

In den letzten (naja anderthalb) Jahren habe ich hier im Blog und in meiner Excel-Liste ja nur die Nettowerte angegeben, eigentlich müsste ich jetzt alle Werte zurückrechnen und die Abgeltungssteuer/Soli wieder abziehen, aber das entspricht ja nicht der Realität. Die alten Werte auf Brutto hochrechnen ist auch nicht richtig, weil das Geld so nie bei mir ankam.

Und wenn ich diesen Optionsschein-"Hack" nächstes Jahr wieder mache, ist nicht ausgeschlossen, dass der Verlust erst Ende des Jahres  realisiert wird und ich in der Zwischenzeit doch Steuern/Soli zahle aber später wieder gutgeschrieben bekomme. Dasurch sieht es aus, als ob die Dividende abgenommen hätte - das wird ja immer komplizierter...

Tja, während ich hier so schreibe kommt der Stoiker in mir wieder durch: Ich schätze, das beste wird sein, dass ich alle Werte so aufschreibe, wie sie hier bei mir ankommen, das lässt sich nachträglich auch am besten nachvollziehen. Wenn ich Steuergutschriften bekomme, trage ich die als solche in meinem Depot ein, ohne sie den einzelnen Dividendenerträgen nachträglich zuzuordnen.

Meine Dividendenziele werde ich dann jeweils als Brutto- und Nettodividende setzen und unterjährig schauen, ob ich irgendwo dazwischen liege, das Endergebnis muss ich mir am Jahresende manuell ausrechnen. Da freue ich mich schon drauf ;-) Und die Dividendenrendite muss ich ja dann auch noch irgendwie anpassen - das wird lustig...

Bäh, echt kompliziert das Ganze. Wenn Du meine Gedanken einigermaßen nachvollziehen konntest - super! Ideen und Vorschläge nehme ich gerne als Kommentare :-)

2 Kommentare:

  1. Lieber Ozwalt, Dein Blog ist sehr interessant und ich freue mich über jeden Beitrag. Klar, ist es nicht immer einfach eine Rendite zu berechnen, aber wichtig ist doch, was als Plus beim Depot übrig bleibt. Ich erhalte jedenfalls eine gute Inspiration, durch Deine Veröffentlichungen. Weiter so!

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  2. Vielen Dank für Deinen Zuspruch. Ich blogge ja nicht primär für den Wissenstransfer, das können andere Kompetenter als ich, aber wenn jemand etwas mitnimmt freut mich das natürlich sehr.

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